Der beste Freund des Menschen

Zarte 5 Monate war Tera als wir sie als Familienmitglied begrüßen durften. Auf dem Gelände des Tierschutzverein auf der griechischen Insel Aegina gab es keine Trecker, LKW’s, Flugzeuge, Windmühlen und anscheinend auch keine Fahrradfahrer. Ihr Transport war dementsprechend der reinste Horror für sie… “Mit der Fähre nach Athen, übernachten in einer Hundebox auf einem riesigen, lauten, fremden Gelände, mit dem Flugzeug nach Berlin und dann kommen zwei komische Leute und nehmen mich einfach mit?“ Ich habe sie sofort auf den Arm genommen, da sie komplett verängstigt war. Wir sind auf dem schnellsten Weg zu unserem Auto gegangen, welches wir am hintersten Teil des Flughafens abgestellt haben. Dort auf der Grünfläche durfte sie endlich nach 24h Ihre Beine vertreten und sich außerhalb der Box erleichtern. Und dann passierte das Unfassbare: Sie raste plötzlich zu Sarah, sprang sie voller Freude wedelnd an und schleckte sie ab. Nach 45 Sekunden kehrte sie und hat auch mich überfallen. Wahnsinn, dass diese verängstigte Hündin nach so kurzer Zeit aufblühete und uns Freude strahlend begrüßt, als ob Sie gemerkt hat “ich hab jetzt ein Zuhause mit zwei Menschen die mich lieben”?

Ihre ersten Tage außerhalb unserer Wohnung waren echt stressig für Tera, obwohl wir relativ ländlich leben. Diverse Pflanzen, Sträucher, Vögel und sogar unser grünes Gras waren Neuland und super aufregend - von den lauten motorisierten Dingern auf der Straße wollen wir dann garnicht sprechen.

Viel Übung und Aufbauen eines Vertrauenverhältnis standen an der Tagesordnung um Tera im Alltag eine Sicherheit bieten zu können.

Und heute? “Alles” kein Problem mehr. Alles fahrende ist für Tera in Ordnung und sie hält einfach einen gewissen respektablen Abstand ein, versucht aber schon längst nicht mehr sich in irgendwelchen Büschen zu verstecken. Windmühlen werden nicht mal mehr angeguckt und Vögel?….. JaJa Vögel… Diese werden nun gejagt! Jetzt sogar nicht nur Vögel, sondern auch Rehe sind nun ein Grund den Jagdtrieb auszupacken und umzuschalten. Damit haben wir nun die erste richtige Herausforderung, die richtig Arbeit mit sich bringt. Training wie Leinenführigkeit, Grundkommandos, etc. sind dagegen ein Kinderspiel. Aber wir freuen uns jeden Tag, mit ihr Spaß und Training miteinander kombinieren zu können und lernen Tera immer besser verstehen zu können und vize versa.

Vieles hängt vom Menschen ab. Wie reagiere ich als Mensch auf unangenehme oder stressige Situationen? Kann ich dem Hund Sicherheit mit meiner Körpersprache übermitteln? Wer ist eigentlich hier der “Chef”? Darf der Hund nun den anderen Hund begrüßen oder gehen wir straight vorbei? Alles Fragen die gerade zur Anfangszeit natürlich wir Menschen erstmal verstehen und lernen mussten, bevor wir es überhaupt dem Hund beibringen können. Ein Hund weiß ja erstmal nichts und muss es ja erstmal von irgendwem lernen.

Also, Tera ist sofort mit unseren Herzen verschmolzen und ergänzt uns Perfekt. Sie ist eine super Hündin und hat mega Spaß am Lernen.

Möge Tera immer Gesund und froh bleiben!

 
 

Equipment

Fotografiert habe ich mit der Sony A7 R2, meistens mit dem 85mm und selten mit dem 28-75mm Objektiv.